Im Seitenschiff der Kirche St-Pierre-aux-Nonnains sind zwei Projektionsflächen zusehen. Wandfüllend ist im seitlichen Schiff der Kirche eine Viedeoperformance zusehen in dem die Performerin versucht einen kugelförmiger Stein von 2 m Durchmesser ins Rollen zu bringen. Diese absurdität wird durch die Größe des Steins und der sichtbaren Anstrengung im Video verdeutlicht. In einem zweiten Video reibt die Performerin einen Stein von ca. 30 cm Durchmesser auf einer rauhen Bodenfläche bis dieser zu einem feinem Sandstaub aufgelösst ist.Beide Handlungsabläufe beschäftigen sich mit existenziellen Lebensfragen.Die zweckfreien Handlungen der gezeigten Projektionen verdeutlichen den Symbolkarakter der Steine und einen künstlerischen Prozess der Transformation.Im ersten Bild ist ersichtlich das hier jede Hoffnung den Stein wirklich ins Rollen zubringen aussichtslos ist. Der Stein für welches Problem oder welche Aufgabe er auch stehen mag, läßt sich nicht auflösen. Eine Bewegung oder Veränderung kann nur im Prozess der Person vollzogen werden, dieser wird über das zweite Video verdeutlicht. Das Objekt hat sich bereits in der Größe verändert und wird über die sich stetige wiederholende Handlung bis zur Auflösung transformiert. Camus schreibt in seiner Sizyphos Interpretation: „Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. ...Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
Der Mythos des Sisyphos: 6. Aufl., Reinbek, 2004. S. 159f.